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  • Ausgefuchst

  • Der Fuchsbandwurm kann zu schweren Leberschäden führen. Mit einer Studie will ein Team um Professor Beat Müllhaupt die Grundlage legen, um die seltene Krankheit besser verstehen und behandeln zu können.

  • Fuchsbandwurm
    «Ich bin sehr froh, dass die Ursache gefunden wurde.»

    Markus Schmid* war ratlos, wo er den Fuchsbandwurm aufgelesen haben könnte: Vermutlich vor vielen Jahren beim Joggen im Wald, zumal er früher dabei oft ein paar Erdbeeren gepflückt hatte. Mit Bauchschmerzen war er am Universitätsspital Zürich (USZ) vorstellig geworden, wo nach Ultraschall, Computertomographie und einer Blutuntersuchung der Befund feststand: alveoläre Echinokokkose.

    Rund 35 Menschen erkranken jährlich in der Schweiz neu an der schweren Leberkrankheit. Ausgelöst wird sie durch einen kleinen Bandwurm, der im Darm von Füchsen und zum Teil auch von Hunden lebt. Mit dem Kot der Tiere gelangen die Eier des Bandwurms in die Umwelt – etwa auf Beeren oder Gemüse. Beim Verzehr solcher Nahrungsmittel kann es beim Menschen zu einer Infektion kommen.

    Geschieht dies, wandern die Larven des Bandwurms über das Blut in die Leber und bilden dort tumorartige Zysten. Oft dauert es fünf bis zwanzig Jahre, bis die Erkrankung entdeckt wird. Die Behandlung besteht darin, die Zysten operativ zu entfernen und einer anschliessenden medikamentösen Therapie während zweier Jahre. Allerdings ist eine Operation nicht bei allen Patienten möglich. Diese Betroffenen müssen bisher lebenslang Medikamente einnehmen.

    Diese Situation will das Team von Professor Beat Müllhaupt an der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie des USZ verbessern. Dank der Schenkung eines dankbaren Patienten der Klinik können die Forschenden eine Studie zur alveolären Echinokokkose starten. Das Ziel ist, alle bisherigen und zukünftigen Patientinnen und Patienten mit ihren Symptomen und der Behandlung in einer Datenbank zu erfassen, inklusive der Erstellung einer Biobank mit Gewebeproben.

    Das wird es erlauben, offene Fragen zu der noch wenig erforschten Krankheit anzugehen: Welche genetischen Faktoren entscheiden mit, ob eine Person erkrankt oder nicht? Welche Behandlung verspricht die besten Resultate? Vor allem will das Forschungsteam auch herausfinden, in welchen Fällen auf eine lebenslange Medikation verzichtet werden kann. Die Erkenntnisse werden helfen, Patienten wie Markus Schmid in Zukunft noch besser behandeln zu können. Bei ihm war eine Operation möglich und er ist seit der anschliessenden medikamentösen Therapie geheilt.

    * anonymisiert/Symbolbild

    Finanzierung 100%

  • Projektleitung
  • Prof. Dr. Beat Müllhaupt

    Stv. Klinikdirektor und Leitender Arzt

    Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie
    Universitätsspital Zürich

  • Kooperationspartner
  • Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie, USZ
    Klinik für Nuklearmedizin, USZ
    Institut für Pathologie und Molekularpathologie, USZ
    Institut für Parasitologie, Universität Zürich