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  • Gesunder Rat

  • Wie kann ich mich ernähren, um möglichst gesund zu bleiben? Antworten darauf liefert bald der e-Nutrition-Optimizer. Altersforscherin Heike Bischoff-Ferrari will damit die Ernährungsberatung für ein gesünderes Altern im klinischen Alltag verankern. Das Universitätsspital Zürich könnte zum Pionier werden.

  • «Gesunde Ideen für meine Ernährung.»

    Wie viele Karotten essen Sie pro Woche? Wie viel Milch trinken Sie pro Tag? Der e-Nutrition-Optimizer will es genau wissen. Aus gutem Grund: «Mit unserer Ernährung können wir massgeblich beeinflussen, wie gesund wir sind», sagt Professorin Heike Bischoff-Ferrari, Leiterin der Klinik für Geriatrie und des Zentrums Alter und Mobilität am Universitätsspital Zürich. Sie entwickelt mit ihrem Team deshalb einen elektronischen Ernährungs-Optimierer: Wer den e-Nutrition-Optimizer-Fragebogen ausfüllt, erhält umgehend eine Auswertung seiner Ernährungsgewohnheiten. Dabei werden Ernährungsmuster ebenso sichtbar wie das damit verbundene Risiko, bestimmte Krankheiten zu entwickeln.

    Vor allem aber erhält man individuelle Empfehlungen, wie die eigene Ernährung angepasst werden kann, um gesund zu bleiben. Der e-Nutrition-Optimizer vergleicht dazu das individuelle Ernährungsmuster mit Ernährungsweisen, die sich wissenschaftlich als gesund erwiesen haben. Das trifft vor allem auf die Mittelmeerdiät zu: Wer viel Gemüse und Obst, hochwertige Kohlenhydrate und wenig Fleisch isst, hat ein deutlich geringeres Risiko, Herzkreislauferkrankungen oder Diabetes zu entwickeln. Zudem wirkt die MIND-Diät mit Nahrungsmitteln wie Beeren und Nüsse gemäss Studien Alzheimer entgegen.

    «Dieses Wissen fliesst noch kaum in die medizinische Behandlung ein», sagt Bischoff-Ferrari. Insbesondere fehlte bisher ein einfaches Instrument, um die Ernährungsgewohnheiten zu erfassen. Diese Lücke wird der e-Nutrition-Optimizer füllen. Bischoff-Ferrari kann sich dessen Anwendung bei Menschen jeden Alters vorstellen. Besonders sinnvoll sei er im Alter ab 50 Jahren – als wichtiger Pfeiler eines aktiven und gesunden zweiten Lebensabschnitts, in dem Muskelabbau und chronische Erkrankungen zunehmen.

    Der e-Nutrition-Optimizer ist bewusst nicht als App konzipiert, sondern soll eingebettet sein in eine fachliche Beratung. Die Vision von Bischoff-Ferrari: Jede Person, die sich am Universitätsspital Zürich behandeln lässt, erhält unabhängig von ihrem Leiden in Zukunft auch eine individuelle Beratung, wie sich die Gesundheit mittels der Ernährung verbessern lässt. «Das USZ würde damit zu einem Vorreiter in der Prävention», sagt Bischoff-Ferrari. Ihr Team entwickelt deshalb auch ein Ausbildungsprogramm für Ärztinnen und Ärzte. Damit diese die zusätzliche Karotte pro Woche genau den richtigen Personen empfehlen können.

    Finanzierung 100%

  • Projektleitung
  • Prof. Dr. Heike Bischoff-Ferrari

    Direktorin der Klinik für Geriatrie

    Lehrstuhl Geriatrie und Altersforschung
    Universitätsspital Zürich

  • Förderpartner
  • Dr. Hans-Peter Wild