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  • Entscheidung fürs Leben

  • Mit einem Cochlea-Implantat können gehörlose Kinder Hören lernen. Aber nur wenn sie in früher Kindheit operiert werden. Mit einer Studie möchte Ohrchirurg Alexander Huber vom Universitätsspital Zürich herausfinden, wie sich die Implantate einsetzen lassen, ohne das Innenohr zu verletzen.

  • «Wir möchten die richtige Entscheidung für unser Kind treffen.»
     

    Operieren oder nicht? Eltern, deren Kinder gehörlos oder fast taub geboren wurden, stehen vor einer schwierigen Frage. Sollen sie ihrem Kind ein Cochlea-Implantat ins Innenohr einsetzen lassen – oder sollen sie warten, bis die Medizin sich weiterentwickelt und biologische Lösungen anbieten kann? «Technisch haben sich Cochlea-Implantate bewährt», erläutert Alexander Huber, Direktor der Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie am UniversitätsSpital Zürich. Jährlich operieren Huber und sein Team am Cochlea-Implantat-Zentrum rund 80 Patienten, ein Drittel davon Kinder. 

    Das Implantat stimuliert direkt den Hörnerv. «Mit Sprach- und Hörtraining können Kinder so das Hören erlernen und haben eine gute Chance, später eine Regelschule zu besuchen und in die Welt der Hörenden integriert zu werden», sagt Huber. Damit sich die für das Hören vorgesehenen Hirnareale optimal entwickeln können, sollte die Operation in der frühen Kindheit erfolgen.

    Der Nachteil des Implantats: Durch die Operation werden feine Strukturen im Innenohr verletzt und vernarben. «Entscheiden sich Eltern für eine Operation, schliessen sie bislang die Nutzung vielversprechender biologischer Methoden, wie zum Beispiel Stammzellentherapien, aus», erklärt der Facharzt. «Die Verletzungen im Innenohr sind irreversibel. Die Resthörfähigkeit wird mit dem Einsetzen des Implantats zerstört, und die Kinder werden lebenslang auf implantierte technische Geräte angewiesen sein.»

    Professor Huber möchte, dass Eltern künftig nicht mehr vor dieser schier unlösbaren Entscheidung stehen müssen. Dazu entwickelt er ein Monitoringsystem, mit dem er herausfinden möchte, wie die Traumata im Innenohr bei der Operation entstehen. Im nächsten Schritt will er eine Operationsmethode entwickeln, die nicht traumatisch und minimal invasiv ist. Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt und kann dank der Unterstützung der Masikini Foundation umgesetzt werden.

    Finanzierung 100%

  • Projektleiter
  • Prof. Dr. Alexander Huber

    Direktor der Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie

    Leiter des Cochlea-Implantat-Zentrums

    Universitätsspital Zürich

  • Förderpartner
  • Masikini Foundation