DE  EN
  • Hilfe in der Pandemie

  • Die Corona-Pandemie stellt die Spitäler vor grosse Herausforderungen. Medizinstudierende helfen mit, diese zu bewältigen. Olivia Hänni hat sich am Universitätsspital Zürich engagiert und blickt auf intensive Begegnungen zurück.

  • «Es war für mich selbstverständlich, mich für das USZ zu engagieren.»

    Ob sie sich wieder melden würde? Was für eine Frage: «Es war für mich selbstverständlich, mich zu engagieren», blickt Olivia Hänni auf den März 2020 zurück. Sie hatte gerade das achte Semester ihres Medizinstudiums begonnen, als der Unterricht an den Hochschulen wegen Corona gestoppt wurde. Es zeichnete sich ab, dass die Pandemie die Spitäler vor grosse Herausforderungen stellen würde und diese zusätzliche Hilfe benötigten – von der Eingangskontrolle bis zur Mithilfe auf der Intensivstation. Zwei Zürcher Medizinstudierende lancierten daraufhin ein Projekt, in dessen Rahmen sich Studierende für das Universitätsspital Zürich (USZ) engagieren können. Das Echo war enorm. Mehr als 500 Studierende waren bis heute im Einsatz.

    Olivia Hänni war eine der Ersten, die sich meldeten. «Ich hatte den Eindruck, nach dreieinhalb Jahren Studium könne ich etwas beitragen, das in dieser noch nie dagewesenen Situation benötigt wird.» Sie meldete sich als Freiwillige. Dass ihre Mithilfe – unter anderem dank den Gönnerinnen und Gönnern des Corona-Solidaritätsfonds USZ – auch entlöhnt und als Studienleistung anerkannt wurde, war damals nicht absehbar.

    Eintauchen in den Spitalalltag

    Von April bis Juni 2020 hat Olivia Hänni am USZ unterschiedliche Aufgabe übernommen. Sie hat unter anderem Coronavirus-Abstriche gemacht und war am USZ unterwegs, um Patientinnen, Patienten und Angestellte an die verschärften Hygienemassnahmen zu erinnern. Vor allem aber hat sie mitgeholfen, kurze Anamnesen zu COVID-19-Symptomen zu machen, Patienten zu empfangen und auf einer Station anzumelden, ihnen den Weg zu weisen oder sie zu einem Termin zu begleiten. Ein Aufwand, der ausserhalb von Pandemien in weit geringerem Umfang nötig ist, weil es viele Patienten gewohnt sind, sich selbstständig am USZ zu bewegen. «Wegen der erhöhten Infektionsgefahr in einer Pandemie ist es entscheidend, dass jede Person, die ans USZ kommt, zuerst nach Symptomen befragt und einzeln zu einem Termin begleitet wird. So können die Kontakte minimiert und die Hygienevorschriften eingehalten werden.»

    Für Olivia Hänni war nicht entscheidend, welche Aufgaben sie zu übernehmen hatte. «Das Ziel war, die Mitarbeitenden zu entlasten. Gleichzeitig habe ich den Spitalalltag noch besser kennenlernen können.» Das ist ihr manchmal auch nahegegangen – wenn etwa verzweifelte Personen die Triagestation anriefen, verwirrt waren ob der nun geltenden Hygieneregeln oder aus Angst vor einer Infektion gar Suizidgedanken äusserten. «Da wurde mir so richtig bewusst, wie sehr die Pandemie manchen Menschen zusetzt», sagt Hänni.

    Ein Projekt macht Schule

    «Die Medizinstudierenden sind sehr wichtig für uns, um die zahlreichen Zusatzaufgaben während einer Pandemie bewältigen zu können. Das solidarische Angebot der Zürcher Studierenden hat mich enorm gefreut», sagt Gregor Zünd, CEO des Universitätsspitals Zürich. Das Projekt hat schnell Schule gemacht und auch andere Spitäler in der Schweiz wurden in der Folge von Studierenden unterstützt.

    Olivia Hänni war insgesamt 85 Stunden am USZ im Einsatz – neben dem Selbststudium, um sich auf die nächsten Prüfungen vorzubereiten. «Es freut mich, dass ich in dieser schwierigen Zeit einen wertvollen Beitrag leisten konnte», sagt sie.

  • Finanzierung 100%

  • Projektleitung
  • Staatsverein 2020

    Medizinstudierende der Universität Zürich

  • Lorenzo Käser

    Leiter Ressort Lehre
    Universitätsspital Zürich

  • Förderpartner
  • Die Ernst Göhner Stiftung und die Georg und Bertha Schwyzer-Winiker-Stiftung unterstützen für dieses Projekt den Corona-Solidaritätsfonds USZ.