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Arthritis verstehen
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Kerstin Klein erforscht am Zentrum für Experimentelle Rheumatologie des Universitätsspitals Zürich die Unterschiede zwischen verschiedenen Formen rheumatoider Arthritis. Sie will damit die Grundlage für eine zielgerichtete Behandlung schaffen.
- «Ich kann das Frühstück wieder geniessen.»
Monatelang lang musste Susanne Ort* eine Stunde früher aufstehen als gewohnt, um rechtzeitig im Büro zu sein. Alles dauerte länger, weil ihr Körper früh morgens steif und unbeweglich war. Die Handgelenke der 41-Jährigen sowie einzelne Gelenke an Fingern und Füssen schmerzten und waren geschwollen. Die Ringe passten nicht mehr.
Susanne Orts Symptome sind erste Anzeichen für rheumatoide Arthritis, eine chronische Entzündung der Gelenke. Rund 70’000 Menschen in der Schweiz sind davon betroffen, dreimal mehr Frauen als Männer. Mehrheitlich entwickelt sich die Erkrankung zwischen dem 35. und dem 50. Lebensjahr, aber rheumatoide Arthritis kann jeden treffen.
Als Susanne Ort ihren Hausarzt aufsuchte, stellte dieser neben den geschwollenen Gelenken auch erhöhte Entzündungswerte im Blut fest. Er schickte sie zum Rheumatologen, der eine Vielzahl von Therapieoptionen mit ihr besprach. Bislang ist nämlich unklar, welche Therapie bei welchem Patienten am besten wirkt.
«Viele Patientinnen und Patienten müssen mehrere Therapien ausprobieren, bevor sie die passende finden», sagt Kerstin Klein. Seit 2010 erforscht die Biologin am Zentrum für Experimentelle Rheumatologie des Universitätsspitals Zürich die molekularen Grundlagen rheumatoider Arthritis. Sie möchte besser verstehen, weshalb das körpereigene Abwehrsystem so fehlgesteuert wird, dass es den eigenen Körper angreift und Gelenke zerstört. Und sie untersucht die unterschiedlichen Krankheitsverläufe bei Arthritis.
«Bei etwa 70 Prozent der Betroffenen können wir spezielle Antikörper im Blut nachweisen», erklärt die Forscherin. Bei Patienten mit diesen sogenannten anti-citrullinierten Protein-Antikörpern (ACPA) seien die Anfangssymptome weniger gravierend. Langfristig würden die Gelenke dieser Patienten jedoch deutlich stärker geschädigt.
Um die Grundlagen für eine zielgerichtete Behandlung von Arthritis zu legen, untersucht sie Gelenkproben. So hofft sie, messbare biologische Parameter – so genannte Biomarker – zu finden, welche die Krankheit charakterisieren und vorhersagen können, auf welche Medikamente eine Person ansprechen wird.
Ermöglicht wird Kerstin Kleins Arbeit unter anderem durch eine Schenkung der Iten-Kohaut-Stiftung an die USZ Foundation. Diese gibt ihr den nötigen Freiraum für ihre Forschung, damit Patientinnen wie Susanne Ort künftig schneller mit einer gezielten Therapie geholfen werden kann.
*anonymisiert
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Finanzierung 70%
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Projektleitung
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Dr. Kerstin Klein
Zentrum für Experimentelle Rheumatologie
Klinik für Rheumatologie
Universitätsspital Zürich
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Förderpartner
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Iten-Kohaut-Stiftung