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  • Der optimale Zeitpunkt

  • Der richtige Zeitpunkt für eine Bestrahlung von Hirnmetastasen ist in der Fachwelt umstritten. Eine Studie am Universitätsspital Zürich will jetzt Klarheit schaffen und damit die Überlebenschancen verbessern.

  • «Mein Kopf fühlt sich wieder frei an.»

    Es waren kleine, aber verdächtige Veränderungen im Gehirn. Der Lungenkrebs von Robert Steiner* hatte Metastasen gebildet. Zum Glück konnten sie gut behandelt werden. Viele Krebskranke haben heute dank medizinischer Fortschritte eine deutlich höhere Lebenserwartung. Allerdings: Je länger sie überleben, desto grösser ist die Gefahr, dass sich Metastasen bilden. Manchmal werden diese erst entdeckt, wenn der Primärtumor bereits seit Jahren nicht mehr nachweisbar ist.

    Bei einigen Krebsarten bilden sich solche Metastasen insbesondere im Gehirn. Die Behandlung solcher Hirnmetastasen ist eine grosse Herausforderung. Eine neurochirurgische Entfernung kommt nur bei einer Minderheit der Patienten in Frage. Chemotherapie ist oft nur wenig wirksam. Vermehrt kommen heute neuartige Behandlungen wie Immuntherapien auch gegen Hirnmetastasen zum Einsatz.

    Die weitaus häufigste Behandlungsart von Hirnmetastasen ist die Bestrahlung (Radiotherapie). Dabei ist der optimale Zeitpunkt der Bestrahlung eine der umstrittensten Fragen in der Fachwelt. Soll diese sofort nach der Diagnose der Hirnmetastasen stattfinden, um die Erkrankung zu kontrollieren? Dabei entsteht ein gewisses Risiko von Nebenwirkungen am Gehirn. Die Alternative ist, die Radiotherapie erst zu beginnen, wenn sich beispielsweise eine Immuntherapie gegen Hirnmetastasen als unwirksam erwiesen hat.

    Bis heute existiert keine randomisierte Studie zur Frage des optimalen Zeitpunkts einer Bestrahlung von Hirnmetastasen. Dabei ist diese Frage zentral für die Überlebenschancen der Patientinnen und Patienten. Das Comprehensive Cancer Center Zurich (CCCZ) – das onkologische Zentrum des Universitätsspitals Zürich (USZ) – will diese Frage jetzt in einer randomisierten klinischen Studie klären. Neben dem USZ werden zehn weitere Spitäler in der Schweiz, in Italien, Grossbritannien und den Niederlanden an der Studie teilnehmen. Das Projekt hat das Potenzial, das Leben vieler Menschen zu verbessern, denn die Resultate sollen weltweit in die Behandlungsrichtlinien von Krebspatienten mit Hirnmetastasen einfliessen. So werden mehr Patientinnen und Patienten wie Robert Steiner die optimale Behandlung erhalten. Um dies zu ermöglichen, sucht die USZ Foundation weitere Förderpartner für das Projekt.

    *anonymisiert/Symbolbild

  • Finanzierung 80%

  • Projektleitung
  • Prof. Dr. Michael Weller

    Klinik für Neurologie

    Direktorium Comprehensive Cancer Center Zurich (CCCZ)

    Universitätsspital Zürich

  • Kooperationspartner
  • Dr. Emilie Le Rhun und Prof. Dr. Luca Regli, Klinik für Neurochirurgie, USZ
    Prof. Dr. Nicolaus Andratschke und Prof. Dr. Matthias Guckenberger, Klinik für Radio-Onkologie, USZ
    PD Dr. Alessandra Curioni und Prof. Dr. Andreas Wicki, Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie, USZ
    Prof. Dr. Reinhard Dummer, Dermatologische Klinik, USZ
    Fünf weitere Universitätsspitäler in der Schweiz, Schweden und Dänemark

  • Förderpartner
  • Baugarten Stiftung
    Fondation Chercher et trouver
    Giuliana und Giorgio Stefanini Stiftung
    Lotte & Adolf Hotz-Sprenger Stiftung
    MAIORES STIFTUNG
    Peter Bockhoff Stiftung
    Sophien-Stiftung zur Förderung der klinischen Krebsforschung
    Spendenstiftung Bank Vontobel
    Stiftung für angewandte Krebsforschung
    Stiftung zur Krebsbekämpfung
    Theron Foundation
    VSM-Stiftung