DE  EN
  • Inspirierte Forschung

  • Chronisch entzündete Gallengänge schädigen die Leber und sind bis heute nicht heilbar. Oberarzt Joachim Mertens sucht nach den Ursachen und einer Therapie.

  • «Kunst macht meine Forschung kreativer.»

    Nicht immer ist das Labor der Ort, an dem Forscherinnen und Forscher die kreativsten Ideen entwickeln. Manchmal tut etwas Abstand ganz gut. Joachim Mertens lässt sich gerne von Kunst inspirieren, um neue Wege in seiner Forschung zu finden. Als Oberarzt der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie des Universitätsspitals Zürich gilt sein besonderes Interesse der Leber. «Das schönste Organ des menschlichen Körpers», schwärmt er. Die vielfältigen Aufgaben der Leber faszinieren ihn ebenso wie die Tatsache, dass das Organ nachwachsen kann. Joachim Mertens kennt aber auch die Gefahren, die der Leber drohen: «Die Häufigkeit von Fettleber und Leberkrebs etwa steigt weltweit dramatisch an.»

    Viele Fragen zu Leberkrankheiten sind nicht geklärt. Joachim Mertens widmet sich einer seltenen Erkrankung, welche die Leber schädigt – der primär sklerosierenden Cholangitis (PSC). Dabei kommt es zu einer chronischen Entzündung der Gallengänge in der Leber. Die anhaltende Entzündung führt zu Vernarbungen bis hin zur Leberzirrhose. Den Patientinnen und Patienten droht zudem das Risiko, an Gallengangkrebs oder Leberzellkrebs zu erkranken. Eine Heilung ist bis heute nicht möglich. Rund zwei Drittel der Patienten benötigen im Verlauf der Krankheit eine Lebertransplantation.

    In der Schweiz sind schätzungsweise 200 Personen von PSC betroffen – meist erkranken Männer im Alter von 30 bis 50 Jahren. Die Ursache der Krankheit ist unbekannt. Die Forschung von Joachim Mertens hat aber gezeigt, dass die Interaktion von Immunzellen mit Zellen des Bindegewebes eine wichtige Rolle spielt.

    Dieses Zusammenspiel wollen die Forschenden nun genauer untersuchen und dabei Ansatzpunkte für neue Therapien prüfen. Dank einer Schenkung des Unternehmens Canica International an die USZ Foundation kann Joachim Mertens einen Teil seiner Arbeitszeit der PSC-Forschung widmen. Der Schweizerische Nationalfonds finanziert die nötige Labor-Infrastruktur und ermöglicht es ihm, die Forschungsgruppe zu vergrössern.

    «Am Beispiel dieser seltenen Krankheit können wir Grundlegendes darüber lernen, wie chronische Entzündungen, Vernarbungen des Gewebes und Krebsentstehung zusammenhängen», ist Joachim Mertens überzeugt. Dieses Wissen und neue Therapieansätze lassen sich im besten Fall auch auf Organe wie die Lunge und den Darm übertragen – auch hier zum Nutzen der Patientinnen und Patienten.

    Finanzierung 100%

  • Projektleitung
  • PD Dr. Joachim Mertens

    Oberarzt

    Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie
    Universitätsspital Zürich

  • Kooperationspartner
  • Institut für Experimentelle Immunologie, Universität Zürich
    Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Deutschland
    Mayo Clinic Rochester, USA

  • Förderpartner
  • Canica International