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Schonender Schall
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Ultraschall statt Röntgenstrahlen: Eine neue Technologie soll es Frauen ermöglichen, schmerzlos und ohne Strahlenbelastung die Brustdichte zu messen und Brustkrebs zu erkennen. Die Studentin Franziska Müller* hat im Rahmen einer Studie am UniversitätsSpital Zürich bereits davon profitiert.
- «Ich weiss jetzt, dass ich mich regelmässig untersuchen lassen sollte.»
Die 22-jährige Franziska Müller weiss seit kurzem: Sie hat dichtes Brustgewebe. Ihre Brust hat einen hohen Anteil an Drüsen- und Bindegewebe, aber wenig Fettgewebe. Damit ist ihr Risiko erhöht, an Brustkrebs zu erkranken. Erfahren hat Franziska Müller dies im Rahmen einer Studie, die Professorin Marga Rominger am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des USZ durchführt. Sie prüft eine neue, visionäre Methode, um die Brustdichte zu messen und Brustkrebs zu erkennen: mit Ultraschall.
Bisher kommt bei der Brustkrebsvorsorge meist die Mammographie zum Einsatz. Wegen der Röntgenstrahlung wird sie nur bei Frauen ab 50 Jahren angewandt. Junge Frauen können deshalb ihr Brustkrebsrisiko nicht frühzeitig erfahren. Dies wäre aber wichtig für die Vorsorge.
Die neue Ultraschallmethode, welche die ETH Zürich gemeinsam mit dem USZ entwickelt, könnte dies ändern. Dabei wird ein normales Ultraschallgerät mit einem neuartigen Messgerät ergänzt. Es misst die Geschwindigkeit des Schalls, der vom Brustgewebe reflektiert wird. Daher der Name der Technologie: Speed-of-Sound (SoS). Damit lässt sich die Brustdichte bestimmen und auch Brustkrebs erkennen.
Die Methode hat zahlreiche Vorteile gegenüber der herkömmlichen Mammographie – sie ist strahlungsfrei, schmerzfrei und ermöglicht es, besser zwischen gut- und bösartigen Tumoren zu unterscheiden. Zudem ist die Untersuchung kostengünstig und könnte auch in Entwicklungsländern eingesetzt werden. «Die SoS-Methode könnte langfristig die Mammographie in vielen Fällen ersetzen», ist Marga Rominger zuversichtlich.
Das Projekt wurde bereits mit mehreren Innovations-Preisen ausgezeichnet. Dank einer Schenkung des Unternehmers Hans-Peter Wild an die University Hospital Zurich Foundation kann Marga Rominger die Methode jetzt klinisch testen. Studentin Franziska Müller ist dankbar, dass sie im Rahmen der Studie bereits davon profitieren konnte: «Ich weiss jetzt, dass ich mich regelmässig untersuchen lassen sollte.»
*anonymisiert
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Finanzierung 100%
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Projektleiter
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Dr. med. Marga Rominger
Leiterin Ultraschall
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie USZ
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Dr. Sergio Sanabria
Physiker
Computer Vision Lab
ETH Zürich
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Förderpartner
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Dr. Hans-Peter Wild