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Die Sehkraft erhalten
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Diabetes kann auch die Augen schädigen. Sandrine Zweifel sorgt mit ihrer Forschung an der Augenklinik dafür, dass dies ohne Nebenwirkungen behandelt werden kann.
- «Ich kann wieder Bücher lesen.»
Doris Müller* ist seit 15 Jahren Diabetikerin. Ihre Erkrankung ist zwar gut behandelt, hat aber wie bei etwa einem Drittel aller Diabetiker die kleinen Blutgefässe der Netzhaut geschädigt. Dies führt oft zu einem sogenannten Makulaödem: In der Mitte der Netzhaut entsteht eine Schwellung, wodurch die Betroffenen nicht mehr scharf sehen. Bei der Behandlung hat sich die sogenannte Anti-VEGF-Therapie bewährt. Dabei wird ein Medikament ins Auge gespritzt, wodurch die Schwellung in vielen Fällen zurückgeht.
Auch bei Doris Müller entwickelte sich ein Makulaödem, sie lässt sich deshalb an der Augenklinik des Universitätsspitals Zürich (USZ) behandeln. Dabei wird auch ihr Augendruck regelmässig gemessen. Studien haben nämlich gezeigt, dass bei manchen Patienten im Laufe der Anti-VEGF-Therapie der Augendruck steigt. Dies kann langfristig dazu führen, dass das Auge nicht ausreichend durchblutet ist und der Sehnerv geschädigt wird. «Nicht alle Patienten sind dabei gefährdet. Deshalb wollen wir herausfinden, ob es zusätzliche Risikofaktoren gibt», erläutert Sandrine Zweifel, Leitende Ärztin an der Augenklinik des USZ.
Sie leitet dazu eine Studie, an der rund 60 Personen teilnehmen. Dank einer neuen, sanften Untersuchungsmethode kann Sandrine Zweifel den Hintergrund der Augen detailliert betrachten und erkennen, ob das Auge gut durchblutet ist. Mit ihrer Studie möchte sie herausfinden, in welchem Zusammenhang Durchblutung und Augendruck stehen und bei welchen Patienten der Augendruck während einer Anti-VEGF-Therapie medikamentös gesenkt werden sollte. So sorgt sie mit ihrer Forschung dafür, dass das Makulaödem bei Diabetikerinnen und Diabetikern behandelt werden kann, ohne Nebenwirkungen zu riskieren.
Unterstützt wird Sandrine Zweifel in ihrer Arbeit durch eine Schenkung der Iten-Kohaut-Stiftung an die USZ Foundation. Bei Doris Müller hat sich der gut überwachte Augendruck zum Glück nicht erhöht – und ihre Sehschärfe dank der Behandlung wieder verbessert.
*anonymisiert
Finanzierung 100%
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Projektleitung
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PD Dr. Sandrine Zweifel
Stellvertretende Direktorin
Augenklinik
Universitätsspital Zürich
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Kooperationspartner
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Biomedical Image Computing, ETH Zürich
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Förderpartner
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Iten-Kohaut-Stiftung