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  • Dazugehören

  • Alexander Huber möchte eine Hörprothese für das Mittelohr entwickeln. Diese würde vor allem mittel- bis hochgradig schwerhörigen Kindern helfen, bei denen ein Hörgerät nicht mehr ausreicht.

  • Hörprothese
    «So könnte ich dem Unterricht wieder besser folgen.»

    Der zehnjährige Gabriel* wurde mit einer mittelgradigen Schwerhörigkeit geboren. Etwa zwei von 1000 Kindern sind von einer solchen Innenohrstörung betroffen. Lange konnte er das gut mit seinem Hörgerät ausgleichen, doch in letzter Zeit hat sich sein Gehör verschlechtert. Kaum steht ein Fenster im Klassenzimmer offen, muss er nachfragen, was gesagt worden ist. Freunde laden ihn immer seltener zum Spielen ein, da er Gesprächen schlecht folgen kann. Er hat Angst, dass er im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr dazu«gehört». Und seine Eltern befürchten, dass ihr Sohn den Schulstoff nur noch mit zusätzlichem Förderunterricht wird bewältigen können.

    «Wir möchten Kindern und Jugendlichen wie Gabriel eine neuartige Lösung anbieten», sagt Alexander Huber. Er ist Direktor der Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie des Universitätsspitals Zürich (USZ) und zugleich Leiter des Cochlea-Implantat-Zentrums. Das Zentrum und die zugehörige Forschungsabteilung sind international anerkannt für ihre Expertise.

    Mit seinem Team möchte Alexander Huber eine Lösung zwischen dem klassischen Hörgerät für Schwerhörige und einem Cochlea-Implantat für gehörlos geborene Kinder entwickeln. Eine auf drei Jahre angelegte Machbarkeitsstudie mit Patientinnen und Patienten am USZ soll dafür die Grundlage legen. Unterstützt wird das Vorhaben durch eine Schenkung der Palatin Stiftung an die USZ Foundation.

    Hubers Idee: eine extracochleär, also im Mittelohr gelegene Stimulationsprothese. Diese Hörprothese soll das Gehör elektrisch stimulieren und so das Sprachverständnis gegenüber einem Hörgerät deutlich verbessern, ohne die Innenohrstruktur wie bei einem Cochlea-Implantat zu beschädigen. Dies sei gerade bei Kindern und Jugendlichen sehr wichtig, erläutert Alexander Huber. «Nur wenn die Innenohrstruktur intakt bleibt, kann unsere jüngste Generation auch in den kommenden Jahrzehnten von neuen Technologien wie beispielsweise einer Stammzellentherapie profitieren.» Bestätigt die Studie den innovativen Ansatz, wäre dies eine optimale Lösung für Kinder wie den zehnjährigen Gabriel.

    *anonymisiert/Symbolbild

    Finanzierung 100%

  • Projektleitung
  • Prof. Dr. Alexander Huber

    Direktor der Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie

    Leiter des Cochlea-Implantat-Zentrums

    Universitätsspital Zürich

  • Förderpartner
  • Palatin-Stiftung