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  • Die optimale Betreuung

  • Sehschädigungen nehmen im Alter zu. Die Zahl der Betroffenen ist nicht genau bekannt. Augenärztin Sandrine Zweifel will dies mit einer Studie ändern. Und damit die Grundlage legen, dass die Betroffenen optimal betreut werden.

  • «Meine Augenärztin ist für mich da.»

    Margot Steiner* lebt im Alterszentrum und hatte gerade Besuch von ihrer Augenärztin. Frau Steiner ist sehr froh darum, denn wegen ihrer altersbedingten Makuladegeneration benötigt sie regelmässige augenärztliche Kontrollen. Aufgrund ihrer Augenerkrankung und weil Margot Steiner auch gehbehindert ist, wäre der Gang in die Stadt ermüdend und nur mit Begleitung möglich.

    Margot Steiner hat Glück, denn Hausbesuche durch Augenärzte sind nicht üblich. Studien zeigen, dass speziell Bewohnerinnen und Bewohner von Altersinstitutionen nicht die nötige augenärztliche Behandlung erhalten. «Wir wissen nicht, wie viele ältere Menschen in der Schweiz von Sehschädigungen betroffen sind – und wie gut sie augenärztlich betreut werden», sagt Sandrine Zweifel, Leitende Ärztin und Stellvertretende Direktorin der Augenklinik des Universitätsspitals Zürich.

    Gravierende Auswirkungen

    Schätzungen gehen davon aus, dass jede dritte über 80 Jahre alte Person eine Sehschädigung aufweist. Unbehandelt kann dies gravierende Auswirkungen haben. Betroffene ziehen sich etwa sozial zurück und haben ein erhöhtes Risiko für depressive Erkrankungen. Da viele Augenerkrankungen behandelbar sind, ist eine gute augenärztliche Versorgung sehr wichtig. Falls keine medizinische Therapie verfügbar ist, helfen rehabilitative Massnahmen, den Umgang mit der neuen Situation zu erlernen und die Lebensqualität zu erhalten.

    All dies soll auch für Menschen verfügbar sein, die bisher durch die Maschen der Gesundheitsversorgung gefallen sind. Deshalb will Sandrine Zweifel in einer Studie erstmals erheben, inwiefern ältere Menschen, die in Altersinstitutionen leben oder von der Spitex betreut werden, von Sehschädigungen betroffen sind. Dazu plant das Team, rund 400 Seniorinnen und Senioren augenärztlich zu untersuchen.

    Gute Aussichten im Alter

    Das aus dem Projekt gewonnene Wissen wird direkt in die Prävention einfliessen können und die Grundlage legen, um eine gute Betreuung von sehgeschädigten älteren Menschen mit Pflegebedarf zu definieren. Das Ziel: Augenerkrankungen frühestmöglich erkennen, behandeln und die Lebensqualität der Betroffenen erhalten. Damit mehr Menschen wie Margot Steiner auch im Alter gute Aussichten haben.

    *anonymisiert

    Finanzierung 100%

  • Projektleitung
  • PD Dr. Sandrine Zweifel

    Stellvertretende Direktorin

    Augenklinik
    Universitätsspital Zürich

  • Förderpartner
  • Bayer (Schweiz)
    MBF Foundation
    Stiftung ACCENTUS