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  • Eine einzige Analyse

  • Speicheldrüsenkrebs ist nicht sehr häufig, aber die Prognose oftmals schlecht. Die Diagnostik der Tumore ist zudem komplex. Der Pathologe Niels Rupp will sie mit einem neuen Test verbessern. Damit Patientinnen und Patienten noch schneller die bestmögliche Behandlung erhalten.

  • «Die neue Analyse verbessert die Therapie.»

    Rafael Hofer* ist gerade 29 Jahre alt, als er die kleine Geschwulst am Kiefer entdeckt. Die Diagnose ist niederschmetternd: Speicheldrüsenkrebs. Dieser Tumor ist eher selten, aber kann jeden treffen – vom Baby bis zur Seniorin. In der Schweiz erkranken jährlich rund 200 Personen, überdurchschnittlich oft jüngere Menschen. Der Krebs kann Metastasen bilden und eine schlechte Prognose haben. Sehr belastend ist zudem, dass durch die Operation die Wange gelähmt werden kann.

    Bei Rafael Hofer muss der Tumor operativ entfernt werden. Wie viel Gewebe die Chirurgen herausschneiden müssen, ist noch unklar. Meistens zeigt sich erst in der Untersuchung nach der Operation, wie aggressiv der Tumor ist: «Es existieren rund 25 Arten von Speicheldrüsenkrebs. Bösartige Tumore sind oft nur schwer von gutartigen zu unterscheiden», erklärt Niels Rupp, Oberarzt am Institut für Pathologie und Molekularpathologie am Universitätsspital Zürich (USZ). Die Diagnostik ist daher anspruchsvoll und aufwändig: Die Gewebeprobe aus der Operation wird unter dem Mikroskop untersucht, um die Tumorzellen nach Form und Aussehen zu klassifizieren. Zusätzlich müssen oft verschiedene molekulare Tests der Tumorgene durchgeführt werden.

    Diese langwierige Abklärung will Niels Rupp beschleunigen und verbessern. Der Pathologe entwickelt einen Test, der alle typischen Genveränderungen in einer einzigen Analyse erkennen und die Art des Speicheldrüsenkrebses genau bestimmen soll.

    Für die Patientinnen und Patienten wird das eine grosse Entlastung sein: Sie erhalten eine präzisere Diagnose – und diese erst noch schneller. Um die nötige Gewebeprobe zu entnehmen, soll eine kleine Punktion bereits vor der Operation ausreichen. Dank der genaueren Diagnose wird es möglich sein, die Therapie noch spezifischer auf den jeweiligen Patienten oder die Patientin anzupassen.

    Unterstützt wird Niels Rupp in seiner Arbeit durch eine Schenkung der Iten-Kohaut-Stiftung an die USZ Foundation. Sein Anliegen: «Die Betroffenen sollen am USZ die optimale, wissenschaftlich aktuellste Behandlung erhalten.» Damit Patienten wie Rafael Hofer noch besser geholfen werden kann. Sein Tumor war zum Glück nicht aggressiv und konnte entfernt werden.

    *anonymisiert

    Finanzierung 100%

  • Projektleitung
  • Dr. Niels Rupp

    Oberarzt

    Institut für Pathologie und Molekularpathologie
    Universitätsspital Zürich

  • Kooperationspartner
  • Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie, Universitätsspital Zürich

    Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsspital Zürich

  • Förderpartner
  • Iten-Kohaut-Stiftung