DE  EN
  • Eine Idee ist reif

     

  • Die Virologin Karin Metzner forscht an einer neuartigen Gentherapie. Der Ansatz hat grosses Potenzial bei der Behandlung von Krankheiten wie HIV.

  • «Zum Glück lässt sich HIV behandeln.»

    Eine Infektion mit HIV hat ihren Schrecken verloren und ist heutzutage gut behandelbar. Allerdings müssen Betroffene lebenslang Medikamente einnehmen. So geht es auch Stefan Camenisch*. Bei dem 42-Jährigen verlangsamt ein Mix verschiedener Medikamente das Fortschreiten der Krankheit, und seine Lebenserwartung ist nicht verringert.

    Karin Metzner möchte die HIV-Behandlung weiter verbessern. Ziel der Professorin für Medizinische Virologie ist es, die HI-Viren ohne Medikamente zu kontrollieren. Dafür forscht sie mit ihrer Gruppe an der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene am Universitätsspital Zürich (USZ) an einer neuartigen Gentherapie. «Das HI-Virus vermehrt sich, indem es ein Protein bestimmter menschlicher Immunzellen nutzt», erklärt sie. Dieses Protein will sie genetisch so verändern, dass das HI-Virus nicht mehr daran andocken kann. Dabei muss sie vorsichtig vorgehen, denn das Protein ist für unseren Körper lebensnotwendig.

    Bereits vor über zehn Jahren hatte Karin Metzner gemeinsam mit dem Mikrobiologen Christian Behrens von der Universität Jena begonnen, diese vielversprechende Gentherapie zu entwickeln. Bis vor kurzem fehlte jedoch eine Technologie, mit der sich das Erbgut der Zelle an der richtigen Stelle anpassen lässt. Die neuartige CRISPR-Technologie, die sogenannte Genschere, bringt nun Metzners HIV-Forschung den entscheidenden Schritt voran. Mit Unterstützung des FreeNovation-Programms der Novartis Forschungsstiftung hat sie ihr Projekt daher wieder aufgenommen.

    Aktuell handelt es sich bei Metzners Arbeit um Grundlagenforschung im Labor. Bewährt sich der Forschungsansatz in Tierversuchen und klinischen Studien, hat die neuartige Therapie grosses Potenzial – nicht nur bei HIV. «Proteine sind an der Entstehung verschiedener durch Viren verursachter Erkrankungen beteiligt», erklärt Metzner. Sie hofft mit ihrer Forschung die Basis für eine neuartige Behandlung zahlreicher Viruserkrankungen zu legen. Und damit die Lebensqualität von Menschen wie Stefan Camenisch weiter zu verbessern.

    *anonymisiert/Symbolbild

    Finanzierung 100%

  • Projektleitung
  • Prof. Dr. Karin Metzner

    Wissenschaftliche Mitarbeiterin

    Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene
    Universitätsspital Zürich

  • Förderpartner
  • FreeNovation-Programm der Novartis Forschungsstiftung