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  • Geschützter Rücken

  • Am Universitätsspital Zürich können Föten mit einem «offenen Rücken» schon im Mutterleib operiert werden. Nicole Ochsenbein-Kölble von der Klinik für Geburtshilfe will den Eingriff weiter verbessern. Damit noch mehr betroffene Kinder gesund aufwachsen.

  • «Die Operation hat unserer Tochter eine unbeschwerte Kindheit geschenkt.»

    Sara Schweiger* war unbekümmert zum Ultraschall gegangen. In der 20. Woche ihrer Schwangerschaft entdeckte man allerdings, dass ihr Kind einen «offenen Rücken» hatte. Bei dieser Fehlbildung – auch Spina bifida genannt – bleibt der Rücken des ungeborenen Kindes an einer Stelle unverschlossen. Das Rückenmark wird dadurch während der Schwangerschaft geschädigt.

    Rund 30 Kinder kommen in der Schweiz jährlich mit Spina bifida zur Welt. Sie leiden oft ihr ganzes Leben an Lähmungen, Inkontinenz oder den Folgen von Schädigungen des Gehirns. Das Universitätsspital Zürich (USZ) bietet seit 2010 als eines der weltweit ersten Spitäler eine spezielle Behandlung der Spina bifida an. Dabei wird der Fötus noch vor der Geburt im Mutterleib operiert. Die Gebärmutter wird geöffnet und die offene Stelle am Rücken des Fötus verschlossen. Eine weitere Schädigung der Nervenbahnen wird so gestoppt.

    Auch Sara Schweiger entschied sich für die Operation am USZ. Das Team um Professorin Nicole Ochsenbein-Kölble von der Klinik für Geburtshilfe hat bereits mehr als 180 solche Behandlungen durchgeführt. Etwa ein Drittel der Kinder lebt dadurch später ganz ohne Beeinträchtigung. Ein weiteres Drittel hat eine deutlich bessere Lebensqualität.

    Diese Erfolgsquote will die Klinik für Geburtshilfe noch weiter verbessern. Unterstützt durch eine Schenkung an die USZ Foundation führt das Team um Nicole Ochsenbein-Kölble ein Projekt durch. Dabei wollen die Forschenden prüfen, ob die Durchblutung einer bestimmten Hirnarterie beim Fötus schon während der Operation anzeigt, ob der Eingriff bestmöglich durchgeführt wurde. Falls dem so ist, können noch mehr Kinder mit Spina bifida optimal von einer Operation im Mutterleib profitieren – und damit wie Lea* einen guten Start ins Leben haben. Die Tochter von Sara Schweiger ist ein quicklebendiges Kind und hat dank dem Eingriff keine Beeinträchtigungen.

    *anonymisiert/Symbolbild

  • Finanzierung 50%

  • Projektleitung
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    Prof. Dr. Nicole Ochsenbein-Kölble

    Leitende Ärztin

    Klinik für Geburtshilfe
    Universitätsspital Zürich

  • Kooperationspartner
  • Universitäts-Kinderspital Zürich

  • Förderpartner
  • Palatin-Stiftung