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  • Infarkt vorbeugen

  • Ronny Büchel, Leitender Arzt an der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsspital Zürich, erforscht den Blutdurchfluss in den Herzkranzgefässen. Sein Ziel: das Risiko für einen Herzinfarkt besser einschätzen können.

  • «Ich möchte mein Risiko kennen.»

    Wie hoch ist mein Risiko? Seit Cora Dubachs* Bruder einen Herzinfarkt erlitten hat, fragt sich die 55-Jährige, ob auch sie gefährdet ist. Sie möchte sich daher untersuchen lassen. Vor allem Ablagerungen in den Herzkranzgefässen sind für die Prognose von Bedeutung. Sie verursachen eine fortschreitende Durchblutungsstörung oder gar einen Verschluss. Dadurch erhalten Teile des Herzens zu wenig oder gar kein Blut. Die Folgen sind Herzinfarkt, Schmerzen im Brustraum (Angina pectoris) oder Herzinsuffizienz, die häufigsten Todesursachen in den westlichen Industrieländern.

    «Mit einer Computertomographie können wir Veränderungen an den Herzkranzgefässen schon im frühen Stadium erkennen», erläutert Ronny Büchel, Leitender Arzt an der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsspitals Zürich (USZ). Das Problem bisher: Bei jedem Menschen lagern sich im Verlauf des Lebens Blutfette, Thromben, Bindegewebe und Kalk in den Gefässwänden ab. Unklar ist, welche Ablagerungen zum Infarkt führen können und welche nicht. Selbst die Einschränkung des Blutdurchflusses durch die Ablagerungen reicht als Indikator nicht aus. Bei Dreivierteln der Infarkte ist der Blutfluss nicht einmal um 50 Prozent verringert.

    Gemeinsam mit Assistenzarzt Andreas Giannopoulos entwickelt Ronny Büchel jetzt am Computer ein dreidimensionales Simulationsmodell. Es zeigt, wie sich der Blutfluss durch Ablagerungen verändert. Stagniert zum Beispiel das Blut, kann dies zu Entzündungen führen. Zu starker Druck auf die Arterienwände kann Risse nach sich ziehen. Ergänzend ziehen die beiden Mediziner für ihre Forschung Daten von Patienten heran, die wiederholt am Herzen untersucht wurden. Dadurch können sie sehen, wie sich die Situation über Jahre verändert.

    Das Ziel: «Wir wollen klar messbare Parameter ermitteln, um künftig besser entscheiden zu können, ob und wie wir Patientinnen und Patienten wie Cora Dubach präventiv behandeln sollen – etwa mit Medikamenten oder einem Stent als Gefässstütze.» Unterstützt wird die Forschung durch eine Schenkung der Iten-Kohaut-Stiftung an die USZ Foundation.

    *anonymisiert

  • Finanzierung 100%

  • Projektleitung
  •  

    Dr. Ronny Büchel

    Leitender Arzt

    Klinik für Nuklearmedizin
    Universitätsspital Zürich

  • Dr. Andreas Giannopoulos

    Assistenzarzt

    Klinik für Nuklearmedizin
    Universitätsspital Zürich

  • Förderpartner
  • Iten-Kohaut-Stiftung