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  • Sichere neue Haut

  • Menschen mit schweren Brandverletzungen benötigen oft gezüchtete Hautzellen aus dem Labor, um ihre Wunden zu bedecken. Maurizio Calcagni entwickelt am Universitätsspital Zürich ein Verfahren, damit solche Hautzellen sicherer und schneller verfügbar sind.

  • «Ich bin wieder rundum geschützt.»

    Marcel Hügli* hatte Glück im Unglück. Der 35-jährige Elektriker hatte sich bei einem Arbeitsunfall schwere Verbrennungen zugezogen. Dank dem schnellen Eingreifen eines Arbeitskollegen hat er überlebt. 40 Prozent seiner Hautfläche aber waren verbrannt. Während der zweimonatigen Behandlung am Universitätsspital Zürich (USZ) wurden seine Wunden unter anderem mit Hautzellen bedeckt, die im Labor gezüchtet wurden.

    Rund 130 erwachsene Personen erleiden jährlich in der Schweiz schwere Verbrennungen. Im Zentrum für Brandverletzte an der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie des USZ erhalten sie Hilfe. In der Therapie werden unter anderem verschiedene Methoden der Hautverpflanzung genutzt. Sind gezüchtete Hautzellen notwendig, besorgt das Zentrum diese über einen externen Anbieter. Dies ist allerdings mit Nachteilen verbunden, denn die Zellen sind nicht immer dann verfügbar, wenn sie gebraucht werden und enthalten tierische Produkte, was ein Sicherheitsrisiko ist.

    Das Zentrum für Brandverletzte will deshalb diese sogenannten Keratinozyten in Zukunft selber züchten. Dem Team um Maurizio Calcagni, Leitender Arzt am Zentrum, ist es gelungen, ein neuartiges Verfahren zur Herstellung von Keratinozyten zu entwickeln. Dadurch wird es möglich, weitgehend auf tierische Produkte zu verzichten – insbesondere auf Mauszellen und fötales Kälberserum. Damit kann eine mögliche Übertragung tierischer Krankheitserreger wie Bakterien und Viren ausgeschlossen werden.

    Den Forschenden ist es auch gelungen, die Herstellung der Hautzellen so zu verbessern, dass diese schneller wachsen und länger haltbar sind. Für Patientinnen und Patienten wie Marcel Hügli heisst all das: eine kürzere Leidenszeit und noch mehr Sicherheit bei der Behandlung – ein Lichtblick in einer enorm belastenden Situation.

    Die Entwicklung der neuen Methode ist so weit fortgeschritten, dass das Team um Maurizio Calcagni die Anerkennung des Verfahrens durch die Aufsichtsbehörde Swissmedic beantragen kann. Für die nötigen Arbeiten auf dem Weg zu diesem Ziel ist die USZ Foundation auf der Suche nach Gönnerinnen und Gönnern.

    *anonymisiert/Symbolbild

  • Finanzierung 80%

  • Projektleitung
  • PD Dr. med. Maurizio Calcagni

    Stellvertretender Direktor

    Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie
    Universitätsspital Zürich

  • Kooperationspartner
  • Institut für Regenerative Medizin, UZH

  • Förderpartner
  • Evi Diethelm-Winteler Stiftung
    Georg und Bertha Schwyzer-Winiker-Stiftung
    La Colline (Swiss Riviera Beauty Treatment)
    Stiftung Propter Homines