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  • Spiegel des Herzens

  • Um das individuelle Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bestimmen, erforscht ein Team von Kardiologen am Universitätsspital Zürich eine neuartige, nicht-invasive Diagnosemethode. Dazu nutzen sie die Blutgefässe der Netzhaut.

  • «Schau mir in die Augen.»

    Die Augen sind nicht nur der sprichwörtliche Spiegel der Seele, sondern sie geben auch Auskunft über den Zustand der Blutgefässe. «Der Augenhintergrund ist der einzige Ort, an dem man ohne einen Eingriff in den Körper Arterien und Venen sehen kann», erklärt der Leitende Arzt Andreas Flammer. Gemeinsam mit der Oberärztin Isabella Sudano und Frank Ruschitzka, dem Direktor der Klinik für Kardiologie, erforscht er am Universitären Herzzentrum des Universitätsspitals Zürich eine neuartige Methode zur Diagnose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

    «Durch den Blick auf die Netzhaut können wir erkennen, ob die Blutgefässe gesund sind oder ob eine Herzkreislauferkrankung droht oder bereits besteht», erläutert Isabella Sudano. Messen lässt sich mit einer Spezialkamera einerseits der Durchmesser der Mikroblutgefässe der Netzhaut. Andererseits kann mit einem Lichttest, dem sogenannten Flickertest, die Funktion der Augengefässe geprüft werden – sind sie gesund, erweitern sie sich durch den Lichtimpuls.

    Diese neuartige Diagnosemethode wird derzeit in einer weltweit einzigartigen Langzeitstudie evaluiert – unterstützt durch eine Schenkung der Georg und Bertha Schwyzer-Winiker-Stiftung an die USZ Foundation. Bestätigen sich die bislang positiven Erfahrungen, soll die Methode vor allem in der ambulanten Sprechstunde eingesetzt werden. Sie soll künftig die bewährte Ultraschallmessung der Gefässfunktion bei grossen Arterien sowie die Messung der Gefässelastizität am Oberarm ergänzen. Die Kardiologen hoffen, so künftig nicht-invasiv, einfacher und noch zuverlässiger das individuelle Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten abschätzen und die Therapie ihrer Patientinnen und Patienten noch besser personalisieren zu können.

    Dies ist wichtig, denn trotz zum Beispiel vergleichbar hoher Cholesterinwerte und einem ähnlichen Blutdruck kann die Gefässfunktion von Person zu Person ganz unterschiedlich sein. Genetik und auch der Lebensstil spielen hier eine Rolle. «Entsprechend müssen wir gewisse Patientinnen und Patienten früher oder anders behandeln als andere», sagt Isabella Sudano.

    Finanzierung 100%

  • Projektleitung
  • Prof. Dr. Frank Ruschitzka

    Direktor Klinik für Kardiologie

    Universitäres Herzzentrum
    Universitätsspital Zürich

  • Prof. Dr. Isabella Sudano

    Oberärztin

    Universitäres Herzzentrum
    Universitätsspital Zürich

  • Prof. Dr. Andreas Flammer

    Leiter Herzinsuffizienz

    Universitäres Herzzentrum
    Universitätsspital Zürich

  • Förderpartner
  • Georg und Bertha Schwyzer-Winiker-Stiftung