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  • Wertvolle Bilder

  • Bildgebende Verfahren sind unerlässlich für die Diagnose von Krebs. Insbesondere PET/CT hat sich als wertvolle Untersuchungsart bewährt – schnell und zuverlässig. Michael Messerli untersucht an der Klinik für Nuklearmedizin, wie sich mit künstlicher Intelligenz dieselbe Bildqualität mit einer geringeren Strahlendosis erreichen lässt.

  • «Ich habe schnell Hilfe erhalten.»

    Es begann im Herbst vor fünf Jahren, Eric Meilener* ist 11-jährig und ein ganz normaler Junge. Auf einmal aber hat er täglich Nasenbluten, wacht Nacht für Nacht verschwitzt auf und verliert Gewicht. Als er auch noch einen Knoten beim Schlüsselbein bemerkt, überweist ihn seine Hausärztin sofort ans Universitätsspital Zürich (USZ), in die «Röhre». Der Befund ist klar: Eric hat Lymphdrüsenkrebs.

    Untersucht wurde Eric mit einem PET/CT-Scanner, eine Kombination aus Positronen-Emissions-Tomographie und Computertomographie. Das USZ hatte als weltweit erster Standort einen solchen Scanner. Krebs lässt sich damit eindeutig feststellen: Man spritzt einen radioaktiven Zucker ins Blut, der anzeigt, wo der Körper viel Zucker verbraucht. Dort sitzen die Krebszellen. PET/CT ist schnell und zuverlässig und hat sich in den vergangenen Jahren in der Tumordiagnostik als wertvolles Verfahren erwiesen.

    «Warum nicht etwas Wertvolles noch verbessern?», sagte sich Michael Messerli, der an der Klinik für Nuklearmedizin des USZ schon zur Früherkennung von Lungentumoren geforscht hatte. Jetzt will der Oberarzt herausfinden, wie die PET/CT-Bildgebung von künstlicher Intelligenz profitieren kann. Denn trotz digitaler Geräte und mittlerweile geringerer Strahlendosen – die Scans bleiben belastend für den Organismus. Messerli untersucht, ob Bilder ebenso verlässlich sind, wenn man sie digital nachbearbeitet und dadurch eine hohe Strahlendosis nur simuliert. «Strahlung möglichst tief, Bildqualität möglichst hoch», bringt er das Ziel auf den Punkt.

    Dank einer Schenkung der Palatin-Stiftung kann die USZ Foundation sein Projekt unterstützen. In einem früheren Projekt konnte sich Messerli der Lungenkrebsforschung widmen. Jetzt kann er selber in die Nachwuchsförderung investieren und für das PET/CT-Projekt einen jungen Assistenzarzt anstellen.

    Die Forschung wird Menschen wie Eric Meilener zugutekommen. Denn obwohl der 16-Jährige inzwischen gesund ist, muss er weiterhin regelmässig zum Scan, weil Lymphdrüsenkrebs bei einem Drittel der Patienten zurückkehrt. Auch für solche Nachfolgekontrollen wäre es wertvoll, mit tieferer Strahlenbelastung Bilder mit hoher Aussagekraft machen zu können.

    * anonymisiert/Symbolbild

    Finanzierung 100%

  • Projektleitung
  • Dr. Michael Messerli

    Oberarzt

    Klinik für Nuklearmedizin
    Universitätsspital Zürich

  • Förderpartner
  • Palatin-Stiftung